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106 1703 г. июля 26 — Письмо Ори к Ф. А. Головину /л. 272об./ Ihro Eccellence, gnaedigster Herr. Ich hab[e] mich nicht unterstehen wollen lhro Eccellentz ehrender zu schreiben bis zu der Zurueckkunft des Miron Wassillik, welchen ich in unsere Laender nach gnaedigem Befelch Ihro Czaerischen Majestaet und Ihro Eccellentz abgefertiget haette; selbiger als bald er den 19-ten Jullii [255] hier angelanget, hatt er sich vorfueget zu der grossen Cantzelley und die mir zugehoerige Brieffen den Herrn Diaken abgeben, welche sie mir wieder zugesendet durch den Secretari Michael Radianov (sic) und Nicolaum Spatarum, welche vorgemelte Brieffen auch uebergesetzet haben, und Ihro Eccellence ueberschickt. Nach dem vorgesagter Miron die von uns geschriebene Brieffen ausgehaendiget einem jedwederen aus den Fuernehmeren (sic), welchen sie von uns zugeschrieben waren, und dieselben ersehen die grosse Gunst und Gnad Ihro Czarischen Majestaet, in dem sie sich entschlossen uns bei zustehen in einem so wichtigen Werck, haben sie Gott unendlich gedancket und ein al[l]gemeines Gebett angesagt- durch alle Kirchen und Kloester des ganzen Koenigreiches, welches gemeinet ist vor die Wolfahrt und langes Leben Ihro Czarischen Majestaet, zu gleich wuenschend damit der guettigste Gott woLle staerken die Waffen Ihro Czarischen Majestaet zu ueberwinden alle Feind, und nachmals uns von der harten Dienstbarckeit zu erledigen. Der Patriarch Simon ist gestorben ein Monat nach empfangenen Brieffen, und eben des gleichen, ist auch gestorben einer aus unseren Fuernehmeren, zwei anderen nach gehaltenen Rathschlag haben die Brieffen geschrieben, in welchen sie uns versicheren dass sie duerch gewisse Leuethe und sichere Gelegenheit andere Brieffen ueberschicken werden; dann weil die Unglaeubigen seind in grossen Forcht, /л. 272об./ seind sie in Erfaruns (sic) kommen dass Ihro Czarischen Majestaet etliche Kriegs zu bereitungen ausruestet auff der Caspianischen See, foerchten sich derohalben, damit nicht vielleuecht die Unglaeubigen einen Argwohn auff sie werffen moechten; dessentwegen auch der Vice-Patriarch Nohabet und gemelte zwei Fuernehmen (so die Brieffen geschrieben und ihre Siegel beigesetz haben) uns bitten alles ingeheim zu halten, damit nicht dieselbe arme Christenheit in ein grosses Unglueck gerathe, im uebrigen dass wir sollen verfahren nach den, im Anfang uns gegebenen Befelchen und Unterweisungen. Was da anbelangt die Brieff Ihro Churfuerstlichen Reinpfaltzischen Durchleuecht und die Antwort auf die Brieff Ihro Czarischen Majestaet, hat mich berichtet Nasar Arechowitz dass er sie Ihro Ectellentz eingehandiget habe. Ihro Churfuerstliche Durchleucht hat sich zu gleich gewuerdiget auch an mich ein Schreiben abzufertigen, damit er andeuetet mir dass Gott unendlich dancke weil Ihro Czarischen Majestaet sich entschlossen dies wichtige Werck auszufuehren und beizustehen: jener armen Christenheit vorspricht, wofern nur Gott den seinigen Sieg verleihet wieder den feindlichen Anfall des Franckreichs, dass er auff alle moegliche Weiss beistehen wolle in allewegen wie es Ihro Czarische Majestaet werden vor gut achten: dies haben Ihro Churfuerstliche Durchleuecht mich wissen lassen durch eigenen Hand. Ausser dem, haben hochgemelte Churfuerstliche Durchleuecht dreifache recommandations schreiben gemelten Nasar Arechowitz lassen aus folgen zu den Oberbeampten und Raethen der drei grossen Staedten Mastricht, Luetig und Solingen, alwo allerhand schoenen Waffenruestung vorfertiget wirdt, damit ihm leuecht die Handwercker, Kuenstler und Waffen solten gefolget werden, aberaus Ursach des dar oerthen /л. 273/ schwebenden Kriege ist es nicht moeglich gewest nacher selbigen Staedten abzureisen. In dem ich aber anjetzo sehr dass der Krieg immer nach verlaengeret werde, verhoffe ich Ihro Eccellentz werden vor gut achten dass ich bei glueckliche Zuruckunft Ihro Czarischen Majestaet mit selbiger gnaedischen Vorwillen selbst [256] in personn Abreise bei Ihro Churfuerstlichen Durchleuecht, und bei Ihro Kaiserlichen Majestaet aus zu wuercken was die Handwercker, Kunstler, Waffen und alles Nothwendiges zu behoer anbetriffet, und als dan[n] nach Ihro Czarischen Majestaet Belieben mich wiederumb anhero vorfuegen. Bis dato bin ich beschaeftiget in Abzeichnung einer Landkarten (См. карту в конце сборника) in welcher alle jene Oerter werden zu finden sein, deren Ihro Czarischen Majestaet werden von noethen (sic) haben, zu Ausfuhrung des entschlossenen Wercks, ich lass die Naehmen in Russischer Sprach le I auffschrieben, damit sie bei gluecklicher Ankunft Ihro Majestaet koenne presentirt werden. Ich uebigen (sic) lebe ich alhier schon so lange Zeit in diessem fahl (sic) ohne Trost, weil ich weder in Krieg, weder in anderen Sachen etwas zu dem Dienst Ihre Czarischen Majestaet wuercken kann. Ich verhoffe Ihro Eccellentz werden es nicht uebel auffnehmen dass ich unterdessen meine Leueth beschaefftigen in Zubereitung der Confecten und Zuckerwerck nach der in Francreich ueblichen Manier, damit sie an Ihre Czarischen Majestaet Taffel (wofern es wirdt beliebig sein) koennet presentirt werden, deren eines ich zu vor Ihro Eccellentz anzutragen gesinnet bin, wofern sie sich wuerdigen werden selbiger von meiner Geringigkeit zu uebernehmen. Ich unterstehe mich nicht mit mehrerem uebelaestig zu sein, vorhoffend dass ich in Ihro Eccellentz gewuenscheter Ankunft die Gnad erlangen werde muendlich etwas mehreres vor zutragen, troeste /л. 273/ mich unterdessen einer gnaedigsten Antwort, zugleich mich empfehlendt in Ihro Eccellentz hohe Gnad, verbleibe mit tiefesten respect. Ihro Eccellence, Demuetigster und gehorsamster Diener Israel Orii. Moscow, den 26 Jullii 1703. Помета: Израеля Ория второе письмо переведено. ЦГАДА, ф. 100, 1701-1703 гг., д. 3, лл. 272-273 об. Подлинник. Г. А. Эзов, указ. соч., док. № 105. |
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